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Bull-etin Zug

Tim Muggli (20) gehört seit letzter Saison zu den dominanten Figuren der Zuger U20-Mannschaft. Dennoch konnte er sich bislang nicht in der National League durchsetzen und es besteht die Chance, dass er in Zug keinen Vertrag mehr bekommt. Deshalb ein "Blick" in die Vergangenheit: Wie erging es den U20-Topskorern der letzten 15 Saisons (2008-2023)? In zwei Teilen werden die Karriereverläufe der vergangenen U20-Topskorer analysiert.

PPR/Urs Flueeler
Info / Quelle

Für diesen Beitrag dienten die EP-Profile der erwähnten Spieler als Quelle.  Die Infos zur Eigenständigkeit von Fabian Lüthi stammen von seiner Webseite

Fabian Lüthi (34, Karriereende) – 23 Spiele / 51 Skorerpunkte – 2008/09

Es sind unfassbar gute Statistiken, die der Flügelspieler in der Saison 2008/09 aufs Eis zauberte. Dass Lüthi in der Qualifikation nur 23 Spiele bestritt, lag in erster Linie daran, dass ihn Doug Shedden ins Fanionteam beorderte. Dort konnte sich Lüthi auf Anhieb einen Stammplatz erarbeiten und bestritt bis zu seinem Abgang 2013 244 Spiele für den EV Zug und verbuchte 52 Skorerpunkte. Allerdings kam er in Zug nie über eine Nebenrolle hinaus. Nach zwei Jahren Ambri (2013-2015) landete er im Sommer 2015 beim EHC Biel, wo er bis zu seinem Karriereende spielte. Allerdings konnte er aufgrund einer hartnäckigen Verletzung in der Saison 2019/20 nur sechs Spiele bestreiten und in seiner letzten Saison 2020/21 gar keine Spiele mehr. Heute ist er als Mentaltrainer tätig.

Devin Muller (31, EHC Winterthur) – 37 Spiele / 63 Skorerpunkte – 2009/10

Der Sohn von Colin Muller spielte eine überragende Saison 2009/10. Der 17-Jährige hat in jener Saison durchaus prominente Mitspieler in der Offensive: Lino Martschini, Sven Bärtschi oder Matthias Rossi. 2010 zog Muller nach Nordamerika und spielte zwei Jahre in der British Columbia Hockey League. 2012 kehrte er in die Schweiz zurück und unterschrieb beim HC Davos, bestritt aber die gesamte Saison 2012/13 leihweise beim HC Thurgau. Es folgten Stationen in La Chaux-de-Fonds (2013-2017), Olten (2017-2019), Ajoie (2019-2021), erneut Olten und La Chaux-de-Fonds (2021/22) und Basel (2022/23). Seit dieser Saison spielt er nun beim EHC Winterthur – seinem sechsten Club in der Swiss League. Beim HC Ajoie war er 2021 Teil der Aufstiegsmannschaft und erlebte dort auch seine sportlich erfolgreichste Zeit: 46 Spiele und 45 Skorerpunkte in der Saison 2019/20. In Winterthur steht er noch bis 2026 unter Vertrag.

Roman Marti (32, unbekannt) – 38 Spiele / 39 Skorerpunkte – 2010/11

Der 32-Jährige ist mit grosser Wahrscheinlichkeit der unbekannteste Name auf dieser Liste, denn Marti hat nie auf Profistufe gespielt. Der U20-Topskorer der Saison 2010/11 bestritt in jener Saison fünf Spiele für den damaligen Drittligisten SC Herisau, zu mehr kam es nicht. Ab der Saison 2011/22 spielt er für Zug ll in der vierten Liga und ging dort bis 2021 auf Torjagd. Nach einer Saison Pause spielte er in der letzten Saison für den EHC Sursee, in dieser Saison spielte er bisher für keinen Verein.

Dominic Lammer (31, SC Rapperswil-Jona Lakers) – 25 Spiele / 53 Skorerpunkte – 2011/12

Es gab wohl kaum ein Spieler, dem die Transformation vom U20-Spieler zum NL-Profi derart spektakulär gelungen ist wie Dominic Lammer. Mit einem Airhook-Tor in einem seiner ersten Spiele präsentierte er sich der National League. Kein Wunder mauserte sich Lammer schnell zum Stammspieler und galt als der nächste Damien Brunner. Er wurde zwar nicht der nächste Brunner, aber ein verlässlicher Punktesammler. Für den EV Zug spielte er bis 2019, danach zog er weiter zum HC Lugano (2019-2021) und seit 2021 spielt er für die SC Rapperswil-Jona Lakers. Dort spielte er kurzzeitig während der Saison 2010/11 bereits im Nachwuchs. Für den EVZ bestritt er 397 Spiele und sammelte 154 Skorerpunkte.

Nolan Diem (30, SCL Tigers) – 31 Spiele / 51 Skorerpunkte – 2012/13

In der Saison 2012/13 lieferte sich Nolan Diem ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Topskorer-Krone mit…Fabrice Herzog. Wenn man vergleicht, welche Spielertypen die beiden Eigengewächse heute in der National League verkörpern, mag man es kaum glauben. Das soll nicht Nolan Diem diskreditieren, aber der mittlerweile 30-Jährige erfüllt bei den Tigers eher defensivere Aufgabe und kam nie über 16 Skorerpunkte hinaus. Diem bestritt in der Saison 2012/13 seine ersten NL-Spiele und war ab 2013 fester Kaderbestandteil. In der Saison 2014/15 feierte er sein Debüt in der Nationalmannschaft. 2018 zog Diem – der in Zug meist als Center die vierte Linie anführte und quasi der Vorgänger von Sven Leuenberger war – nach Langnau weiter. Dort erreichte er in den letzten beiden Saisons mit jeweils 16 Skorerpunkten seinen persönlichen Bestwert. Ab der kommenden Saison spielt Nolan Diem für den EHC Kloten.

2023 24 Diem

Nolan Diem machte sich als hartarbeitender Center der vierten Linie einen Namen. 
PPR/Juergen Staiger

Michael Hügli (28, Lausanne HC) – 34 Spiele / 54 Skorerpunkte – 2013/14

Der heutige Stürmer des Lausanne HC feierte noch in der gleichen Saison sein Debüt in der National League und profitierte mitunter von der sportlich desaströsen Saison. Obwohl er insbesondere in den Playouts (drei Spiele, drei Punkte) sein Talent andeutete, hatte es im darauffolgenden Jahr keinen Platz für ihn im Profikader. Nach einer weiteren U20-Saison wechselte er 2015 zu den SC Rapperswil-Jona Lakers, wo ihm der Durchbruch gelang. Hügli war ein wichtiger Bestandteil der Aufstiegsmannschaft 2018, wobei er mit 63 Skorerpunkten in 66 Spielen einen äusserst wichtigen Beitrag leistete. Mit Rappi wurde er ausserdem Cupsieger im selben Jahr. 2018 zog er weiter zum EHC Biel, wo er kurzzeitig auch den Sprung ins Nationalteam schaffte. 2022 wechselte er zum Lausanne HC, was einen leichten Karriereknick bedeutete. Seither geriet Hügli’s Karriere ins Stocken, an seine Leistung aus Rapperswiler oder Bieler Zeiten konnte er bislang nicht anknüpfen. In Lausanne steht er noch bis 2027 unter Vertrag.

Marc Marchon (28, EHC Kloten) – 27 Spiele / 50 Skorerpunkte – 2014/15

Der gebürtige Westschweizer feierte in der Saison 2013/14 sein NL-Debüt und war ein Jahr später U20-Topskorer. Für den EVZ bestritt er zwischen 2013 und 2017 49 Spiele (vier Skorerpunkte). 2017 wechselte er zum EHC Kloten, wo er auch heute noch unter Vertrag steht. Mit dem EHCK erlebte er gleich im ersten Jahr den Abstieg. Für Marchon möglicherweise ein Glücksfall, den in der Swiss League zündete er so richtig den Turbo: 212 Spiele und 196 Skorerpunkte in vier Jahren! Alleine im Aufstiegsjahr waren es 80 Skorerpunkte in 60 Spielen. Seit dem Aufstieg erreicht er zwar nicht mehr diese Skorerwerte, dennoch verbucht er auch in der höchsten Liga konstant um die 20-25 Skorerpunkte. Marchon, der seit 2021 auch zum Captain-Team gehört, wurde von Headcoach Patrick Fischer im Februar 2024 gar erstmals fürs Nationalteam nominiert. Ab der Saison 2024/25 geht Marchon für den SC Bern auf Torjagd.

Was machen eigentlich...?

In loser Folge nehme ich Spieler unter die Lupe, welche in Vergangenheit beim EV Zug spielten und schaue darauf, was sie nach ihrem EVZ-Engagement erreicht haben. Untenstehend findet ihr die vergangenen Beiträge zu diesem Thema. 

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