Mit den New York Rangers, Boston Bruins, Chicago Blackhawks, Philadelphia Flyers, Pittsburgh Penguins und Vancouver Canucks fehlen gleich mehrere Teams in den Playoffs 2025, die in umsatzstarken und grossen NHL-Märkten zuhause sind und viel Interessenpotenzial entfachen. Deren Abwesenheit ist gleichbedeutend mit verpassten Chancen bei US-Werbung, Reichweite und Vermarktung – besonders in den lukrativen Ostküstenmärkten. Da ist es natürlich wichtig, dass einige grosse Kaliber wie die Montréal Canadiens dies auffangen.
Wertschöpfung mit Playoff-Power
Sowohl im nationalen wie auch im regionalen Markt sorgen Mannschaften wie die „Habs“ für eine grössere Wertschöpfung als andere. Ein Playoff-Heimspiel der Canadiens ist nämlich kein gewöhnliches Event. In der Stadt, nein in der ganzen Provinz, herrscht Ausnahmezustand – mit handfesten wirtschaftlichen Folgen: Nahezu 9 bis 10 Millionen Dollar Umsatz pro Heimspiel – laut konservativen Schätzungen – werden generiert. Die regionale Wertschöpfung reicht deutlich darüber hinaus: Hotels, Restaurants, Bars, Nahverkehr, Einzelhandel und Dienstleister aller Art profitieren direkt. Und mit steigender Euphorie und Dauer der Playoff-Teilnahme noch mehr. Auch im Merchandising-Bereich und bei den Werbeeinnahmen in allen Medienunternehmen werden die Einnahmen potenziert. Sportsnet & TVA Sports melden jeweils in den Playoffs zweistellige Quotensteigerungen bei Spielen mit Montreal-Beteiligung. Beim eigentlichen „Habs“-Haussender RDS, der keine Live- Übertragungsrechte während den Playoffs innehat, steigt indessen das Interesse an den flankierenden Publikationsangeboten um ein Mehrfaches. Und selbst in den USA erreichen Spiele mit den „Habs“ bessere Quoten – speziell im Nordosten, wo viele franko-kanadische oder „Original Six“-Fans leben.
Nicht zu verachten ist auch eine andere Tatsache: Die tiefe Verwurzelung des Eishockeysports ist einzigartig. Ein Beispiel zeigte dies zuletzt eindrücklich: Am 16. April 2025 wurde die wichtigste französischsprachige TV-Polit-Debatte des Jahres zeitlich vorgezogen, um eine Überschneidung mit dem für die Playoff-Quali entscheidenden NHL-Spiel zwischen den Montréal Canadiens und den Carolina Hurricanes zu vermeiden.
Ein Glück für die NHL und die Medienunternehmen, dass auch die Toronto Maple Leafs als umsatzstärkster NHL-Club und die Edmonton Oilers dabei sind mit ihrer grossen Fanbase und dem starken Sponsoring. Und auch kleinere Märkte wie Ottawa und Winnipeg profitieren: In Ottawa verspricht das Battle of Ontario gegen Toronto enorme Aufmerksamkeit – und zwar überregional und wird für viele Emotionen sorgen und somit weiteres Interessenpotenzial mit Wertschöpfungsmöglichkeiten fördern. Für Winnipeg ist jeder Playoff-Run ein existenziell wertvoller Wachstumsimpuls – sportlich wie finanziell.