Obwohl seine Statistiken nicht alles widerspiegeln, was Sam Montembeault leistet, ist man sich in Fachkreisen einig: Neben Stuart Skinner, Jordan Binnington und Adin Hill ist der Nummer-Eins-Keeper der „Habs“ in der Pole Position für ein Aufgebot vom Team Canada. Traditionell hatte man im Team Canada jeweils immer die Qual der Wahl mit herausragenden Goalies. In der aktuellen Generation dominieren in der NHL jedoch vor allem US-Keeper sowie russische und skandinavische Torhüter die Szene.
Die Chance also, sich in einem Turnier mit ausschliesslich NHL-Spielern als Goalie für Kanada aufzudrängen, ist besser denn je. Was für Montembeault spricht: Er weiss, wie man Turniere gewinnt. An der IIHF WM 2023 war er der Starting Goalie des kanadischen Goldteams. „Das kann man als gutes Argument vorbringen, ja. Aber ich denke, dass die Leistungen während der Saison am Schluss den Ausschlag geben“, sagt Montembeault. Ein "Blick" auf die Advanced Stats zeigt: „Monty“ hat zwar aktuell weniger Saves als etwa Nashvilles Juuse Saros – aber erstaunlich viele waren sogenannte Quality Saves. Die einfachen Goaliestatistiken sind also wahrlich nicht immer aussagekräftig.
Dennoch: Samuel Montembeaults Saison verläuft derweil kurios. Je nachdem, wie seine Vorderleute agieren, kassiert er trotz starker Leistung viele Tore oder er produziert Shutouts. Die Marge ist sehr eng. Wo er sich sicher sein kann, ist, dass er die Zuneigung der Fans und der gesamten Team-Entourage geniesst. Musterprofi Jake Evans: „Wir fühlen uns schlecht, wenn Monty alleine gelassen wird und viele Tore kassiert. Er hat uns schon so viele Spiele gestohlen.“ Und bei den Fans geniesst er so oder so einen Sonderstatus, weil er einer von ihnen ist - einer aus der Provinz Québec. Da haben er sowie David Savard und Mike Matheson eine Sonderstellung. Vor den Spielen wird jeweils auf dem überdimensionalen „Cube“ ein Video abgespielt, bei welchem die Wichtigkeit der Québecois in der Teamhistorie gepriesen wird. Identifikation ist das höchste Gut bei den „Habs“.