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NHL Observer

Samuel Montembeault – kurz „Monty“ - ist der vielleicht am härtesten arbeitende NHL-Torhüter. Goalie-Analysten und -Experten reden in den höchsten Tönen von ihm. Und er ist einer der Kandidaten für ein Aufgebot vom Team Canada für den 4-Nations-Cup im Februar 2025. Aber in Montreal ist „Monty“ nicht nur Leistungsträger, sondern auch Identifikationsfigur. 

Obwohl seine Statistiken nicht alles widerspiegeln, was Sam Montembeault leistet, ist man sich in Fachkreisen einig: Neben Stuart Skinner, Jordan Binnington und Adin Hill ist der Nummer-Eins-Keeper der „Habs“ in der Pole Position für ein Aufgebot vom Team Canada. Traditionell hatte man im Team Canada jeweils immer die Qual der Wahl mit herausragenden Goalies. In der aktuellen Generation dominieren in der NHL jedoch vor allem US-Keeper sowie russische und skandinavische Torhüter die Szene. 

Die Chance also, sich in einem Turnier mit ausschliesslich NHL-Spielern als Goalie für Kanada aufzudrängen, ist besser denn je. Was für Montembeault spricht: Er weiss, wie man Turniere gewinnt. An der IIHF WM 2023 war er der Starting Goalie des kanadischen Goldteams. „Das kann man als gutes Argument vorbringen, ja. Aber ich denke, dass die Leistungen während der Saison am Schluss den Ausschlag geben“, sagt Montembeault. Ein "Blick" auf die Advanced Stats zeigt: „Monty“ hat zwar aktuell weniger Saves als etwa Nashvilles Juuse Saros – aber erstaunlich viele   waren sogenannte Quality Saves. Die einfachen Goaliestatistiken sind also wahrlich nicht immer aussagekräftig. 

Dennoch: Samuel Montembeaults Saison verläuft derweil kurios. Je nachdem, wie seine Vorderleute agieren, kassiert er trotz starker Leistung viele Tore oder er produziert Shutouts. Die Marge ist sehr eng. Wo er sich sicher sein kann, ist, dass er die Zuneigung der Fans und der gesamten Team-Entourage geniesst. Musterprofi Jake Evans: „Wir fühlen uns schlecht, wenn Monty alleine gelassen wird und viele Tore kassiert. Er hat uns schon so viele Spiele gestohlen.“ Und bei den Fans geniesst er so oder so einen Sonderstatus, weil er einer von ihnen ist - einer aus der Provinz Québec. Da haben er sowie David Savard und Mike Matheson eine Sonderstellung. Vor den Spielen wird jeweils auf dem überdimensionalen „Cube“ ein Video abgespielt, bei welchem die Wichtigkeit der Québecois in der Teamhistorie gepriesen wird. Identifikation ist das höchste Gut bei den „Habs“. 

Joël Ch. Wuethrich publiziert wöchentlich Hintergrundberichte über die NHL in der führenden Deutschen Fachpublikation Eishockey News und hat ein ausgezeichnetes Beziehungsnetz in Nordamerika. Seit 1992 ist er Chefredaktor diverser namhafter Publikationen, unter anderem auch war er beim Slapshot sowie beim Top Hockey Chefredakteur und war zudem lange Jahre für den Spengler Cup strategisch in Marketing und PR sowie als Chefredaktor tätig. Joël Ch. Wuethrich leitet seit 1992 hauptberuflich eine crossmedial aufgestellte PR-Agentur und eine Player's Management Agentur (Sportagon), ist Crossmedia-Stratege und HF-Dozent mit Lehrauftrag für Kommunikation und Marketing. Er analysiert seit 30 Jahren als Autor/Chefredakteur in der Schweiz, Deutschland sowie in Kanada die NHL und beobachtet das Eishockeygeschehen weltweit intensiv. Der Familienvater (zwei Kinder) arbeitet in der Schweiz und in Montréal, wo ein grosser Teil seiner Verwandtschaft wohnt.

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