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The Checking Line

Jakob Stukel wurde zusammen mit Toms Andersons und Viktor Östlund in die engere Wahl zum Saison-MVP in der Swiss League nominiert. Gefühlt ist der Kanadier der wohl effizienteste Spieler der Liga und hat hohe Ziele. Er will in die National League. Für Import-Spieler ist dieses Unterfangen immer besonders schwierig. Aber möglich, wie bisherige Beispiele zeigten. Wir meinen: Jakob Stukel hat nun während zwei Saisons bewiesen, dass er diese Chance verdient. 

Der letztjährige Topskorer Jakob Stukel startet am Freitag, 13. September in seine dritte Saison beim EHC Basel. Um ihn weiterhin halten zu können, ist ein Aufstieg in die National League wohl Bedingung. Denn für den Kanadier beginnt nun die „Saison der Wahrheit“. Sein Ziel ist unmissverständlich: Er will in die NL.

Experten sagen: Jakob Stukel kann es Jonathan Ang gleichmachen

Nur sehr wenige Ausländer aus der Swiss League (neu: Sky Swiss League) schaffen den Sprung in die NL. Einige konnten diesen grossen Satz durch einen sportlichen Aufstieg mit ihrem Club bewerkstelligen, wie Jonathan Hazen und Philip-Michaël Devos – beide vom HC Ajoie - als bekannteste und prominenteste Beispiele. Andere hatten das Glück, dass man ihnen nach einer oder zwei überzeugenden Saisons in der Swiss League die Chance bot, sich in der Topliga zu etablieren. Ganz prominent ist hier das Leuchtturm-Beispiel von Jonathan Ang (vom HC Thurgau zu Kloten und jetzt bei Ambri-Piotta unter Vertrag). Aber auch Troy Josephs hat es vorgemacht, als er über den EHC Visp beim HC Lugano die Chance erhielt. Mittlerweile hat er jedoch wieder nach zwei etwas durchwachsenen Jahren National League im Tessin den Weg in die russische KHL gewählt. Eine solche Erfolgsgeschichte möchte auch Jakob Stukel schreiben. Viele Fachleute, welche die Swiss League genau beobachten und auch die Coaches sind sich einig: Jakob Stukel verdient diese Chance!

Die Augen der NL-Kaderplaner und Sportchefs sind jetzt auf ihn gerichtet

Einige NL-Clubs hatten schon letzte Saison angefangen, ihn zu beobachten. Er war in der Saison 2023/24 DER überragende Spieler der Liga. Und so war Basel-Sportchef Kevin Schläpfer umso erfreuter, als Jakob Stukel sich noch einmal ein zusätzliches Jahr am Rheinknie gönnte. Wohl wissend, dass es wohl sein letztes Swiss-League-Jahr werden würde. „Ich will allen Sportchefs in der NL zeigen, dass ich die Chance verdiene“, sagt er. Und auch seine Agentur Sportagon – in Basel ansässig und international tätig – macht keinen Hehl um das Ziel. CEO Joël Charles Wuethrich: „Jakob ist nicht nur sportlich fit, sicherlich einer der schnellsten Skater im Schweizer Eishockey und ein absoluter Teamplayer. Nein, er ist auch ein Vorbild, was das Vorleben von Professionalität betrifft. Kommt hinzu, dass er zudem überall beliebt und für den EHC Basel ein absolutes Aushängeschild ist. Aber: Er gehört in eine Topliga Europas – am ehesten in die NL, daran besteht kein Zweifel.“ Auch wenn die Statistiken nicht alles aussagen, sprechen sie eine deutliche Sprache: Paradebeispiel Jonathan Ang erzielte in seiner letzten SL-Saison 64 Punkte bei 50 gespielten Partien. Jakob Stukel erreicht 2023 bei 45 Partien 54 Punkte und 2024 sogar deren 63 (Liga-Topskorer). Das macht einen höheren Punkteschnitt pro Partie (1,4 Punkte) als beim neuen Ambri-Superstar. Und in den alternativen Advance Stats schneidet er ebenfalls sehr gut ab. Was die Mitspieler und Coaches an ihm schätzen, ist seine Arbeitsethik, sein Engagement und dass er sich nie zu schade ist, sich für das Team zu opfern. Jakob Stukel ist nicht einfach ein trickreicher und sehr wendiger Spieler und Skorertyp. Nein, er spielt auch hervorragend in Unterzahlsituationen und kreiert immer wieder sogenannte Breakaways.

„Mit dem EHC Basel aufsteigen wäre halt schon schön...“

„Am allerliebsten würde ich natürlich mit dem EHC Basel aufsteigen“, sagt Jakob Stukel selbstbewusst. Er weiss aber auch, wie schwierig das Unterfangen wird. Denn in den letzten Jahren wurde der Modus der Liga-Qualifikation angepasst – und zwar zugunsten des Oberklassigen. Das Nadelöhr ist mittlerweile so schmal, dass eine Promotion nur noch schwer zu erreichen ist. Auch wenn das so deutlich niemand zu sagen wagt. Dennoch ist das Szenario Aufstieg denkbar. Der EHC Basel hat sich noch einmal auf allen Positionen substanziell verstärkt und die beiden Goalies Andri Henauer und Fabio Haller - zwei der absoluten Swiss-League-Superklasse – halten können.

Zudem erfüllt man in Basel alle nötigen Bedingungen, um die Lizenz für den NL-Spielbetrieb zu erhalten. Letzte Saison hatte man sie noch nicht eingereicht. Diesmal jedoch wird sie zweifellos beantragt werden. Und noch etwas spricht für den realistischen Traum von der NL: 2023 ist der grosse SL-Rivale aus La Chaux-de-Fonds haarscharf an einem Aufstiegswunder vorbei geschrammt. Beinahe wäre man aufgestiegen und hätte den HC Ajoie eine Liga tiefer geschickt. Dass der sportliche Aufstieg keine reine Utopie ist, zeigten zuletzt die Swiss-League-Vertreter SC Rapperswil-Jona Lakers 2018 und HC Ajoie 2021. Die Promotion des EHC Kloten erfolgte als Swiss-League-Meister und gelang dank der Liga-Aufstockung 2022 ohne sogenannte Liga-Qualifikation.

Joël Ch. Wuethrich publiziert wöchentlich Hintergrundberichte über die NHL in der führenden Deutschen Fachpublikation Eishockey News und hat ein ausgezeichnetes Beziehungsnetz in Nordamerika. Seit 1992 ist er Chefredaktor diverser namhafter Publikationen, unter anderem auch war er beim Slapshot sowie beim Top Hockey Chefredakteur und war zudem lange Jahre für den Spengler Cup strategisch in Marketing und PR sowie als Chefredaktor tätig. Joël Ch. Wuethrich leitet seit 1992 hauptberuflich eine crossmedial aufgestellte PR-Agentur und eine Player's Management Agentur (Sportagon), ist Crossmedia-Stratege und HF-Dozent mit Lehrauftrag für Kommunikation und Marketing. Er analysiert seit 30 Jahren als Autor/Chefredakteur in der Schweiz, Deutschland sowie in Kanada die NHL und beobachtet das Eishockeygeschehen weltweit intensiv. Der Familienvater (zwei Kinder) arbeitet in der Schweiz und in Montréal, wo ein grosser Teil seiner Verwandtschaft wohnt.

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