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The Checking Line

Meistens ist es nur eine Randnotiz wert – sofern es nicht einen absoluten Superstar betrifft. Aber hinter den Geschichten eines Comebacks von einer langwierigen Verletzung steckt einiges mehr. So wie bei Ueli Huber, einen der interessanten Schweizer Spieler der National League.

Um als Leistungssportler/in nach einer Verletzung wieder im Vollbesitz seiner Fähigkeiten auf höchstem Niveau ins Spielgeschehen einzusteigen, braucht es eine Menge mentaler und körperlicher Resilienz in Form von Willen und Hingabe, Motivation und dem Glauben an sich selbst. Man muss während der Phase der Rehabilitation und des Aufbautrainings mitunter auch mit Frustrationen umgehen können. Dabei spielt auch eine gute Körperwahrnehmung eine grosse Rolle. Spezialistinnen und Spezialisten auf diesem Gebiet sagen, dass neben den so genannten messbaren Zielen auch die eigenen, persönlichen Ziele wichtig seien. Damit sie auch wirken, sollten diese eigenen Ziele visualisiert werden und genau die gleiche Bedeutung haben. Denn: Was man für sich erreichen möchte, bringt bei einem jeweiligen (Teil-)Erfolg auch mehr Zuversicht.

Im Leistungssport ist es zudem nachgewiesen worden, dass überhöhte Ziele kontraproduktiv sind. „Wer sich wieder an die frühere Form herantasten möchte, sollte darauf achten, die Erwartungen nicht zu hoch zu schrauben. Wer zu viel verlangt, hat bereits den Krampf programmiert“, heisst es aus der Fachlektüre. Ausserdem: Selbstmotivation durch Selbstgespräche habe sich beim Mentaltraining im Sport als sehr hilfreich erwiesen.

Einen solchen Weg hat auch Ueli Huber hinter sich. Seine Ellenbogenverletzung (Aussen- und Innenbandriss) hatte ihn lange ausser Gefecht gesetzt und war schwierig zu behandeln. Der 27-Jährige vom HC Ajoie fieberte seinem Comeback entgegen, welches Mitte November 2022 nach einer dreimonatigen Wettkampfpause endlich gefeiert werden konnte. Beim Auswärtsspiel in Genf gegen einen sehr dynamischen und aufsässig spielenden Gegner bekam Huber fast zehn Minuten Eiszeit bei seinem ersten NL-Ernstkampf seit mehreren Monaten. Und der polyvalente Stürmer erhielt sogar Einsatzzeit im Überzahlspiel. Ueli Huber musste sich nicht zum ersten Mal nach einer verletzungsbedingten Absenz wieder zurückkämpfen. Er weiss also, wie sich das anfühlt. Die Erfahrungswerte helfen natürlich dabei, wieder auf das vorherige Niveau zu gelangen. Gerade dies sei wichtig bei Spielern eines Kalibers von Ueli Huber, die sich als NL-Cracks etabliert haben, aber keinen oder noch keinen Starstatus geniessen. Die Ungewissheit, wie man sich wieder ins Team hineinspielt und welche Rolle man bekleiden wird, kann sich hemmend auswirken. Diesen Aspekt konnte Ueli Huber gut managen und mental verarbeiten.

Ueli Huber ist ein sehr interessanter Spieler, der in den letzten beiden Saisons einen enormen Leistungssprung machen konnte. Der 27-Jährige hat sich in seiner Karriere in den "produktiven Trios“ mit seinem Torriecher, dem starken Antritt, seiner Effizienz und den feinen Händen beim HC Ajoie in der National League etabliert. Wenn nötig, kann er auch als Viertlinienspieler eingesetzt werden, wobei der Ajoie-Stürmer schon eher einer ist für die Produktivtrios. Auffallend sind zudem seine Qualitäten als Powerplay-Spieler und sein Impact bei Breakaways sowie bei Eins-gegen-Eins-Situationen. Huber spielt seit 2019 bei den Jurassiern. Bis zu seinem Comeback im November 2022 bestritt er für die Ajoulots 162 Pflichtspiele und sammelte 80 Skorerpunkte. 2021/22 gab er sein Debüt in der National League und steht aktuell bei 15 Skorerpunkten in 52 NL-Partien. Insgesamt erzielte er in seinen sieben Profisaisons in der Swiss League und National League beim EHC Olten und HC Ajoie 129 Skorerpunkte.

Joël Ch. Wuethrich publiziert wöchentlich Hintergrundberichte über die NHL in der führenden Deutschen Fachpublikation Eishockey News und hat ein ausgezeichnetes Beziehungsnetz in Nordamerika. Seit 1992 ist er Chefredaktor diverser namhafter Publikationen, unter anderem auch war er beim Slapshot sowie beim Top Hockey Chefredakteur und war zudem lange Jahre für den Spengler Cup strategisch in Marketing und PR sowie als Chefredaktor tätig. Joël Ch. Wuethrich leitet seit 1992 hauptberuflich eine crossmedial aufgestellte PR-Agentur und eine Player's Management Agentur (Sportagon), ist Crossmedia-Stratege und HF-Dozent mit Lehrauftrag für Kommunikation und Marketing. Er analysiert seit 30 Jahren als Autor/Chefredakteur in der Schweiz, Deutschland sowie in Kanada die NHL und beobachtet das Eishockeygeschehen weltweit intensiv. Der Familienvater (zwei Kinder) arbeitet in der Schweiz und in Montréal, wo ein grosser Teil seiner Verwandtschaft wohnt.

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