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Bull-etin Zug

Der EV Zug hat mit dem tschechischen Weltmeister Daniel Vozenilek (28) einen sechsten Importspieler unter Vertrag genommen. Der Stürmer stösst vom tschechischen Meister Ocelari Trinec zum EV Zug und hat bis 2026 unterschrieben. Mit dem tschechischen Nationalspieler hat der EVZ wieder einen Spieler des Spielertyps Carl Klingberg – und möglicherweise ein fehlendes Puzzleteil gefunden. 

Es wurde lange darüber spekuliert – mittlerweile ist der Transfer fix: Der tschechische Nationalspieler und frischgekrönte Weltmeister Daniel Vozenilek (28) wechselt zum EV Zug. Die Zuger haben somit sechs Importspieler unter Vertrag, ein siebter Spieler wird noch folgen. Obwohl der 28-Jährige hierzulande bislang wohl nur bei Experten bekannt war, besteht berechtige Hoffnung, dass er beim EVZ sowas wie das fehlende Puzzleteil sein kann. Doch was bringt der Tscheche überhaupt mit sich?

Winner-Gen

Vozenilek weiss, wie man Titel gewinnt: Tschechischer Meister 2023 und 2024 sowie Weltmeister 2024. Beim Meistertitel 2023 wurde er ausserdem als Playoff-MVP ausgezeichnet, womit die Frage nach der Playoff-Tauglichkeit auch gleich beantwortet wäre. Dass der 28-Jährige zum stark besetzten Weltmeister-Kader gehörte und auch eingesetzt wurde, spricht für sich.

Spielstil

Sein Spielstil, das belegen die verfügbaren Highlight-Clips auf Youtube, erinnert stark an jenen eines gewissen Carl Klingberg. Der Tscheche verfügt über einen direkten Zug zum Tor und kann sich dort aufgrund seiner Postur auch durchsetzen. Er scheucht sich also nicht, dahin zu gehen, wo es wehtut. Zudem kann er im Überzahlspiel vor dem Tor platziert werden. Auch am Stock hat er einiges drauf, wie sehenswerte Breakaway-Tore beweisen.

Einsetzbarkeit

Der Stürmer ist vielseitig einsetzbar und kann sowohl Flügel als auch Center spielen. Diese Eigenschaft macht sein Profil noch wertvoller. Es bietet dem Coaching Staff weitere taktische Optionen, allen voran bei Ausfällen in der Offensive. Allerdings dürfte er, wenn alle Spieler fit sind, wohl eher auf dem Flügel zum Zug kommen.

 

Ein Highlight-Video aus der vergangenen Saison 2023/24. 
Youtube/Hokej.cz

Ist Vozenilek eine Mischung aus Klingberg und Abdelkader? 

Ein Blick in die Statistik zeigt ausserdem, dass es Vozenilek wohl auch ziemlich krachen lassen kann. So sammelte er in den letzten zwei Saisons insgesamt 148 Strafminuten, davon stammen alleine 82 Strafminuten aus der letzten Saison. In der Saison 2019/20 sammelte er 122 Strafminuten. Zum Vergleich: Niklas Hansson war in der vergangenen Saison mit 59 Strafminuten der meistbestrafteste Spieler der Zuger. Im Optimalfall kriegen die Zuger also sogar eine Mischung aus Carl Klingberg und Justin Abdelkader: Technisch stark, torgefährlich, physisch stark und kann dem Gegner so richtig auf den Zeiger gehen. Sollte dies tatsächlich der Fall sein, kriegt der EVZ eine starke Allzweckwaffe, die besonders in der heissen Meisterschaftsphase goldwert sein kann. Auch interessant ist, dass Vozenilek in den letzten beiden Saisons kombiniert nur vier Spiele verpasst hat. Somit kann man davon ausgehen, dass seine vielen Strafminuten selten nachträgliche Konsequenzen in Form von Spielsperren hatte und auch das Verletzungspech scheint den Neo-Zuger bislang nicht verfolgt zu haben.

Neues Traumduo Kovar/Vozenilek?

Interessant ist die Verpflichtung von Daniel Vozenilek natürlich auch deshalb, weil er ein Landsmann von Captain Jan Kovar ist. Captain Kovy dürfte kaum traurig darüber sein, neuerdings einen tschechischen Teamkollegen zu haben. Die beiden Spieler kennen sich vom tschechischen Nationalteam, wo sie beispielsweise im Februar 2024 im Rahmen der European Hockey Tour zusammenspielten. Es ist durchaus denkbar, dass die beiden Tschechen in der kommenden Saison in einer Linie zusammenspielen werden. Auch aufgrund ihrer Spielweise ist dieses Szenario durchaus realistisch. Gut möglich also, dass sich die Fans des EV Zug in der kommenden Saison über ein kongeniales, tschechisches Sturmduo freuen dürfen.

Wahl der Trikotnummer als gutes Omen?

Vozenilek wird gemäss der Kaderliste auf der EVZ-Webseite mit der Nummer 96 spielen. Eine Nummer, die Erwartungen weckt. Vor ihm trugen – dies ist ebenfalls der EVZ-Webseite zu entnehmen – nur zwei Spieler diese Nummer und waren äusserst erfolgreich: Damien Brunner und Pierre-Marc Bouchard. Beide Spieler wurden Liga-Topskorer (Brunner 2012, Bouchard 2016). Ein gutes Omen?     

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