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Bull-etin Zug

Aus sportlicher Sicht ist das Jahr 2024 für den EV Zug am 23. Dezember mit einer 1:2-Heimniederlage gegen den HC Fribourg-Gottéron zu Ende gegangen. Die Chronik eines Jahres, welches geprägt war von vielen Up and Downs – auf und neben dem Eis.

Das Jahr 2024 verlief aus vielen Gründen nicht nach Wunsch.

PostFinance/KEYSTONE/Ti-Press/Andrea Branca

2. Januar 2024 – Sieg zum Start ins neue Jahr

Der EVZ startet dank einem fulminanten und überzeugenden 4:0-Sieg gegen die SC Rapperswil-Jona Lakers perfekt ins neue Jahr.

4. Januar 2024 – Hollenstein-Slapstick erzürnt die Gemüter

Das Jahr ist gerade einmal vier Tage alt, als es zum ersten Mal Ärger gibt. Der EVZ verliert gegen den HC Davos in allerletzter Sekunde, weil Torhüter Luca Hollenstein ein Fehler der Kategorie Slapstick unterläuft. Auf den jungen Torhüter prasselt in der Folge ein regelrechter Shitstorm herein. Headcoach Dan Tangnes stützt seinen Schützling – und setzt in der Abwesenheit Genonis weiterhin auf den Bündner. Hollenstein zeigt seinerseits die perfekte Reaktion, drei Tage später fehlen ihm beim Auswärtserfolg in Lugano nur fünf Minuten für einen Shutout.

12. Januar 2024 - Derungs-Leihe sorgt für Irritation

Die sportliche Führung sorgt mit zwei Transfers für Fragezeichen. Während vom EHC Biel überraschend Ian Derungs für den Rest der Saison ausgeliehen wird, gibt man kurz darauf Eigengewächs Louis Robin per Leihe in die Swiss League (HC La Chaux-de-Fonds) ab. Für beide Spieler endet es in einer Enttäuschung: Derungs kommt auch beim EVZ nicht vom Fleck, während Robin schon vor Saisonende zum EVZ zurückgeschickt wird. Zu NL-Einsätzen kommt Robin nicht mehr, dafür verhilft er der U20 zum Meistertitel. 

29. Januar 2024 – EVZ holt Hoffnungsträger Andreas Eder

Der deutsche Stürmer wird für den Rest der Saison von Red Bull München verpflichtet und soll für neuen Schwung sorgen. Der Schuss geht nach hinten los, Eder kann sein Talent beim EVZ selten entfalten und die Erwartungen nicht erfüllen. In langfristiger Erinnerung bleibt lediglich seine wilde Prügelei gegen Tigers-Verteidiger Bastian Guggenheim.  

30. Januar 2024 – Hartumkämpfter Sieg als Startschuss für eine Krise

Der EVZ schlägt die formstarken Fribourger auswärts dank einer leidenschaftlichen Teamleistung mit 3:4 und nimmt drei Punkte mit nach Zug. Was zu diesem Zeitpunkt wohl keiner geahnt hätte: Die Zuger verlieren danach acht Spiele (!) in Folge und bis Qualifikationsende gelingt kein einziger Vollerfolg mehr!

29. Februar 2024 – Drei Heimklatschen in Folge

Der EVZ versinkt in seiner sportlich grössten Krise seit der Amtsübernahme von Dan Tangnes. Die Mannschaft spielt desolates Eishockey, welches auch mit vielen Ausfällen nicht schönzureden ist. Auf dem Höhepunkt der Krise kassieren die Zuger vor dem eigenen Anhang drei Kanterniederlagen in zwölf Tagen: 1:5 gegen Lugano, 1:4 gegen Bern, 3:7 gegen den ZSC.

Immerhin reagiert die Mannschaft auf die ZSC-Klatsche mit einem hart umkämpften Heimsieg gegen den CHL-Sieger aus Genf, den Siegtreffer erzielt in der Verlängerung Nico Gross.

4. März 2024 – Chancenlos zum Qualifikationsabschluss in Lausanne

Der EVZ verliert das letzte Qualifikationsspiel in Lausanne mit 1:4. Damit haben die Zuger neun der letzten zehn Qualifikationsspiele verloren und insgesamt gerade einmal drei Punkte gesammelt. Es ist dem starken Saisonstart zu verdanken, dass die Qualifikation dennoch auf dem 4. Rang abgeschlossen werden kann.

30. März 2024 – EVZ kegelt den SCB aus den Playoffs! 

Die Playoff-Viertelfinalserie gegen den SC Bern ist ein Duell der beiden formschwächsten Playoff-Teams. Entsprechend fallen auch die Resultate aus. Die Zuger überfahren ihren Gegner in den Heimspielen 2 und 3 jeweils mit 6:1 und 6:2, um jeweils im Anschluss auswärts mit einer ungenügenden Leistung zu verlieren. Kein Wunder also, dass die Serie über sieben Spiele geht. Im 7. Spiel behalten die Zuger schliesslich die Nerven und besiegen den SCB dank einer leidenschaftlichen Teamleistung mit 3:0.

8. April 2024 – EVZ scheidet chancenlos aus

Die Halbfinalserie gegen den späteren Meister ZSC Lions ist eine kurze Angelegenheit, dem EVZ gelingt kein einziger Sieg. Knackpunkt ist Spiel 2, welches der EVZ ausgeglichen gestalten kann und dennoch unglücklich mit 0:1 verliert. Die Mannschaft ist zwar bemüht, findet gegen die formstarken Lions aber kein Rezept und scheidet schlussendlich nach vier Spielen aus.

Das Saisonende markiert eine kleine Zäsur und ist gleichbedeutend mit dem Karriereende von Reto Suri, dessen Nummer 26 zu Beginn der neuen Saison unters Hallendach gezogen wird. Dazu verlassen mit Luca Hollenstein, Nico Gross und Dario Allenspach drei Stammspieler den Verein, welche Teil der beiden Meistermannschaften 2021 und 2022 waren.

7. Mai 2024 – Michaelis-Vertragsauflösung und Spielertausch

Apropos Zäsur: Sportchef Reto Kläy zieht die Konsequenzen aus dem enttäuschenden Saisonende. Der Vertrag mit dem deutschen Stürmer Marc Michaelis wird im gegenseitigen Einvernehmen aufgelöst, dazu erhalten Assistenztrainer Todd Woodcroft und Publikumsliebling Brian O’Neill keinen neuen Vertrag.

Ausserdem tauscht Kläy beim HC Ambri-Piotta das Eigengewächs Tim Muggli gegen Nando Eggenberger ein, welcher einst als grosses Versprechen galt.

Daniel Vozenilek beigesterte beim EVZ von Beginn weg und brach nach kurzer Zeit bereits einen Vereinsrekord. 
Foto: PostFinance/KEYSTONE/Philipp Schmidli

12. Juni 2024 – Kläy gelingt Vozenilek-Coup

Der Zuger Sportchef zeigt erneut sein Verhandlungsgeschick, in dem er den wuchtigen Weltmeister Daniel Vozenilek trotz eines weiterlaufenden Vertrags bei Ocelari Trinec nach Zug lotst. Der Flügelstürmer passt perfekt ins gesuchte Profil und schlägt in Zug umgehend ein. Ein Top-Transfer, welcher in das gleiche Regal gehört wie die Transfers von Kovar oder Bengtsson.

29. Juni 2024 – Leon Muggli wird an 52. Stelle im NHL-Draft gezogen

Das Zuger Verteidigertalent wird im NHL-Draft 2024 von den Washington Capitals in der 2. Runde an 52. Stelle gedraftet. Kurz daraufhin bestreitet der Zuger das Development Camp und unterschreibt einen dreijährigen Einstiegsvertrag bei den Caps. Für die Saison 2024/25 wird er an den EVZ ausgeliehen.

9. August 2024 – EVZ startet mit viel Hoffnung und Elan in die Saisonvorbereitung 

Die Verpflichtung von Tim Wolf, Nationalspieler Mike Künzle und drei neuen Imports (Carlsson, Olofsson, Vozenilek) sorgen für viel Optimismus und Euphorie. Die Voraussetzungen für einen neuen Angriff auf den Meistertitel stimmen. Die Vorbereitung startet mit einem 3:5-Sieg gegen Red Bull Salzburg optimal. Die Zuger bestreiten insgesamt sechs Vorbereitungsspiele und gehen sechs Mal als Sieger vom Eis.

10. September 2024 – EVZ verkündet Genoni-Ausfall

Rückblickend war es das erste Indiz, dass die Saison 2024/25 holpriger verlaufen könnte als gedacht. Der EVZ verkündet eine Woche vor Saisonbeginn den Ausfall von Stammtorhüter Leonardo Genoni, die Rede ist von einer Pause von mehreren Wochen. Dass Genoni erst Anfang Dezember wieder beschwerdefrei in den Spielbetrieb zurückkehren kann, ahnt zu diesem Zeitpunkt noch niemand.

17. September 2024 – Erfolgreicher Saisonauftakt

Die Zuger starten mit zwei Heimsiegen gegen Lugano und Langnau fulminant in die neue Saison 2024/25. Dabei weiss allen voran Neuzugang Mike Künzle zu überzeugen, welcher für kurze Zeit den gelben Topskorer-Helm trägt.

28. September 2024 – Nummer 26 kommt unters Hallendach, der EVZ geht mit 2:6 auf dem Eis unter

Reto Suri ist nach Philipp Neuenschwander (Nummer 20), André Künzi (Nummer 33), Patrick Fischer (Nummer 21) und Fabian Schnyder (Nummer 57) der fünfte Spieler, welcher vom EVZ mit einer Retired Number geehrt wird. Seine Nummer 26 wird in einer feierlichen Zeremonie vor dem Spiel unters Hallendach gezogen. Auf dem Eis läuft es danach weniger rund, der EVZ geht mit 2:6 gegen den HC Davos unter. Es ist die erste von insgesamt drei Niederlagen am Stück.

29. Oktober 2024 – Vozenilek knackt 27-jährigen Clubrekord

Der tschechische Neuzugang Daniel Vozenilek ist auf Anhieb die neue Attraktion in der Zuger Mannschaft. Der polarisierende Flügelstürmer überzeugt sofort – und knackt nach 16 Spielen bereits einen Vereinsrekord. Er trifft am 29. Oktober gegen den HC Ambri-Piotta im zehnten Spiel in Folge – davor lag der Vereinsrekord bei neun Spielen in Folge (Bill McDougall, 1997). Er schraubt den Rekord auf elf Spiele, die Serie reisst am 13. November bei der 1:6-Heimklatsche gegen den SC Bern.

22. November 2024 – Zwei Abgänge sorgen für Ärger

Während draussen der Schneefall landesweit für Chaos sorgt, zündet der EVZ am 21. November ein Feuerwerk in der eigenen Arena. Der 5:2-Erfolg gegen die Lakers ist das Resultat einer guten und abgeklärten Mannschaftsleistung. Dabei fallen unter anderem die beiden Youngster Ludvig Johnson und Attilio Biasca positiv auf und sorgen für den Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0 (Vorlage Johnson, Tor Biasca). Was zu diesem Zeitpunkt noch keiner weiss: Beide Spieler tragen ab der kommenden Saison das Trikot des HC Fribourg-Gottéron. Der Wechsel wird am darauffolgenden Tag offiziell, die Fans sind erzürnt. Der Frust darüber sollte aber schon bald dem Schock wegen einer noch grösseren Nachricht weichen.

25. November 2024 – Der grosse Tangnes-Knall

Es passierte ohne jegliche Vorankündigung und kam aus dem Nichts. Am 25. November um 9:00 Uhr verkündet der EVZ den vorzeitigen Abgang von Erfolgsmacher Dan Tangnes zum Saisonende. Der Norweger begründet seinen emotionalen Entscheid mit persönlichen Gründen. Ein Entscheid, den zwar jeder nachvollziehen kann, aber dennoch alle überrascht – inklusive Sportchef Reto Kläy. Zumindest bei der Mannschaft ist keine Schockstarre festzustellen, am Tag darauf gewinnen die Zuger gleich mit 5:0 gegen den EHC Kloten.

Die Ankündigung seines Abgangs zum Saisonende löste ein regelrechtes Erdbeben aus: Dan Tangnes.
Foto: Monika Majer / RvS.Media

5. Dezember 2024 – Die Vertragsverlängerung des Jahres

Die Formkrise von Jan Kovar war einer der Hauptgründe für die enttäuschende Saison 2023/24. Pünktlich zur neuen Saison zeigt sich der tschechische Leitwolf wie verwandelt: top-fit, energisch und bis in die Haarspitzen motiviert. Zusammen mit seinem Landsmann Daniel Vozenilek begeistert er die Fans und gehört über längere Zeit zur Top-5 der ligaweiten Skorerwertung. Anfang November 2024 bekennt sich der Captain zum EVZ und äussert öffentlich den klaren Wunsch einer Vertragsverlängerung. Am 5. Dezember kann der EVZ schliesslich Vollzug melden, Kovar bleibt zwei weitere Jahre in der Kolinstadt. Gerade in Anbetracht des Tangnes-Abgangs ein wichtiges Zeichen für die Zukunft. Vor Kovar wurden auch die Verträge mit Nando Eggenberger und Elia Riva verlängert sowie vier Eigengewächse (Balestra, M. Geisser, Wey, Antenen) mit Profiverträgen ausgestattet.

23. Dezember 2024 – EVZ befördert Liniger zum Chef und verliert zum Jahresabschluss

Die Meldung kurz vor Weihnachten kam doch eher überraschend: Der EVZ befördert den bisherigen Assistenztrainer Michael Liniger auf die kommende Saison 2025/26 hin zum Cheftrainer. Damit halten die Zuger an der bisherigen Marschrichtung fest.

Weniger gut läuft es auf dem Eis, die Zuger verlieren zwei der letzten drei Partien vor Weihnachten. Zum Jahresabschluss verliert das Tangnes-Team mit einer ungenügenden Leistung zuhause gegen den HC Fribourg-Gottéron mit 1:2. Die Weihnachtspause verbringt man damit auf dem 6. Platz und einem grossen Rückstand auf die Top-3.

U20 und Women’s Team holen Titel

Erfolgreicher auf der Titeljagd waren in diesem Jahr die Zuger U20 sowie das Women’s Team. Die U20-Mannschaft sicherte sich im Playoff-Final gegen die Bieler U20 den Meistertitel, nachdem man bereits die Qualifikation mit einem deutlichen Vorsprung vor der Konkurrenz(10 Punkte) auf Platz 1 beendet hatte. Auch in der neuen Saison ist das Team von Thomas Derungs und Reto Suri bislang erfolgreich und liegt momentan wieder auf dem 1. Platz.

Das Women’s Team dominierte die SWHL-B in der letzten Saison 2023/24 nach Belieben und gewann sämtliche 18 Qualifikationsspiele – mit einem Torverhältnis von 317:7! Wenig überraschend marschierte die Mannschaft von Daniela Diaz durch die Playoffs und sicherte sich den Aufstieg in die höchste Spielklasse. Dort liegen die Zugerinnen in der aktuellen Saison auf dem 3. Platz. Beinahe wäre in der letzten Saison auch noch der Cupsieg dazu gekommen, das Team verlor einen ausgeglichenen und hochspannenden Cupfinal gegen die SC Bern Frauen erst im Penaltyschiessen.

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