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Bull-etin Zug

Der talentierte Stürmer Attilio Biasca (21) steht vor einer wegweisenden Zukunftsentscheidung. Er muss für sich entscheiden, bei welchem Club er in der näheren Zukunft den nächsten Entwicklungsschritt gehen will. Der EV Zug hat sein Interesse an einer langfristigen Zusammenarbeit signalisiert. Der Stürmer zögert, Kläy will bis Ende November eine Antwort.

Die Zukunft von Attilio Biasca beschäftigt derzeit den EV Zug und sein Umfeld.

Monika Majer / RvS.Media

Es ist mittlerweile über einen Monat her, als EVZ-Sportchef Reto Kläy gegenüber der "Luzerner Zeitung" bestätigte, dass man den Vertrag mit Eigengewächs Attilio Biasca (21) verlängern möchte: «Wir möchten Attilio gerne in unseren Reihen behalten». Seither ist nichts passiert. In Fankreisen machen sich erste Zweifel breit, ob der Stürmer wirklich in Zug bleibt. Frei nach dem Motto: Wenn es so lange dauert, ist vielleicht doch etwas im Busch. Verliert der EVZ sein grösstes Sturmtalent? Eigentlich kann es sich der Club nicht leisten, das Sturmtalent zu verlieren. Eigentlich schien es auch keine Frage ob, sondern wann der 21-Jährige seinen Vertrag verlängert. Mittlerweile scheint der Wind gedreht zu haben, der Deal stockt.

Biasca, mittlerweile auch regelmässiger Gast in der Nationalmannschaft, hat unbestritten grosses Potenzial, die "Luzerner Zeitung" sieht in ihm gar einen potenziellen Franchise Player. Tatsächlich hätte er beste Voraussetzungen dafür: Er hat beim EVZ sämtliche Nachwuchsstufen durchlaufen und hat – abgesehen von seinen Jahren in Nordamerika – ausschliesslich in der EVZ-Organisation gespielt. Umso bitterer wäre es, wenn der EVZ sein Sturmtalent verlieren würde. 

Biasca zögert – wegen Konkurrenzkampf? 

Die berechtigte Frage ist also: Warum stockt der Deal, obwohl er vom EVZ klare und positive Signale erhalten hat? Die plausibelste Antwort ist, dass der Stürmer selbst zögert. Und dafür könnte es einen einfachen Grund geben. Das Stichwort lautet Konkurrenzkampf.

Trotz des Abgangs von Dario Simion (30) wird der EV Zug auch in der kommenden Saison auf der Flügelposition stark besetzt sein. Neben dem neuen tschechischen Überflieger Daniel Vozenilek (28) stehen ihm mit Lino Martschini (31), Grégory Hofmann (32), Mike Künzle (30) und Fabrice Herzog (29) allen voran Schweizer Topshots vor der Sonne. Dazu kommt der Schwede Andreas Wingerli (27), welcher zwar ein anderer Spielertyp als Biasca ist, aber dennoch vermehrt mit guten Leistungen auch offensiv überzeugen kann. Die Zukunft des Schweden ist aber genauso offen wie jene von Biasca. Ein Vorbeikommen an Martschini und Co. ist schwierig, zumal sich an dieser Situation frühestens 2026 etwas ändern wird.

Es ist durchaus denkbar, dass Biasca deshalb zögert. Er muss für sich entscheiden, bei welchem Club er die besten Perspektiven für seine persönliche Weiterentwicklung hat. Welche Clubs an Biasca interessiert sein könnten, ist nicht bekannt.

Deshalb sollte Biasca beim EV Zug bleiben

Trotz der starken Konkurrenz wäre es für Biasca die sinnvollste Lösung, beim EVZ ein neues Arbeitspapier zu unterzeichnen. Es gibt gute Gründe, welche hierfür sprechen:

Vertrautes Umfeld und ein Trainer, welcher auf ihn baut

Beim EV Zug hat der Stürmer ein vertrautes Umfeld. Er weiss, was er am Club hat und umgekehrt. Zudem hat er hier mit Dan Tangnes (45) einen Trainer und Förderer, welcher seine Qualitäten schätzt und auf ihn setzt. Auch Sportchef Kläy hält viel vom 21-Jährigen. Ein nicht zu unterschätzender Faktor bei jungen Spielern.

Weiterentwicklung auf einem hohen Level

Beim EV Zug kann er sich in einem ambitionierten Umfeld weiterentwickeln und auf einem hohen Niveau performen. Die Zuger haben jedes Jahr den Anspruch, um den Titel mitspielen zu wollen – und dies mit einer Mannschaft, in der möglichst viele Eigengewächse eingesetzt werden. Für seine persönliche Entwicklung kann dies nur von Vorteil sein. Zudem kann er viel von seinen hochveranlagten Teamkollegen lernen.  

Im Blickfeld von Patrick Fischer

Überzeugt er beim EVZ, wird er automatisch im Blickfeld der Nationalmannschaft sein. Das beweist der Umstand, dass Biasca bereits jetzt von Patrick Fischer für Länderspiele aufgeboten wird. Fischer hat seine Entwicklung im "Blick" und wird diese weiterhin genau verfolgen. Mit guten Leistungen steigen seine Chancen auf noch mehr Einsätze und dereinst auf ein WM-Aufgebot – dies beweist der Fall von Sven Senteler (32). Der Center war bereits 29 Jahre alt, als ihn Fischer in der Saison 2021/22 erstmals aufbot. Mittlerweile ist Senteler ein Stammgast in der Nationalmannschaft.

Tangnes setzt auf Leistungen

Das wohl beste Argumente ist aber die Leistungskultur unter Headcoach Dan Tangnes. Der Norweger will Leistungen sehen und ist auch bereit, junge Spieler für gute Leistungen zu belohnen. So war er sich in der laufenden Saison auch nicht zu schade, die beiden Nationalspieler Dario Simion und Fabrice Herzog nach schwachen Auftritten zwischenzeitlich in die vierte Linie zu versetzen. Zudem ist die Konkurrenzsituation in Zug trotz grosser Namen besser als bei anderen Clubs. Alleine schon, weil bei den meisten Top-Clubs die Flügelposition mit mindestens zwei Top-Imports belegt ist. Sich da Eiszeit zu erspielen, ist nochmal schwieriger. Ein Wechsel bringt keinerlei Garantie für mehr Eiszeit und Verantwortung.

Klarheit bis Ende November?

Gemäss der "Luzerner Zeitung" will Reto Kläy bis Ende November Klarheit haben, ob Attilio Biasca beim EV Zug bleibt oder nicht. Sollte sich Biasca gegen einen Verbleib bei seinem Stammclub entscheiden, wäre dies eine bittere Niederlage auf dem Transfermarkt. Derzeit scheint völlig offen, in welche Richtung seine Entscheidung gehen wird. Es wäre aufgrund des Zögern Biascas wohl keine Überraschung mehr, sollte schon bald sein Abgang feststehen. Obwohl der Stürmer allen voran in Fankreisen vermehrt kritisiert wird, wäre sein Abgang bitter für den EV Zug.

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