Er ist neben Leonardo Genoni ohne jede Frage der wichtigste Einzelspieler der letzten Jahre und der letzten beiden Meistermannschaften: Jan Kovar (34). Seit 2019 ist er beim EV Zug und hat das Team seither zu zwei Meistertiteln geführt – 2022 gar als Captain. Alleine deshalb schon wird Captain Kovy einen Platz in den Geschichtsbüchern auf sicher haben.
Sein Vertrag, welcher letztmals im September 2021 verlängert wurde, endet im Frühling 2025. Damit stellt sich unweigerlich die Zukunftsfrage. Tatsächlich stehen die Chancen gar nicht so schlecht, dass Kovar auch in der kommenden Saison 2025/26 das Team als Captain aufs Eis führen wird. Für den tschechischen Spielmacher ist klar: «Ich liebe den Verein, die Fans und die Stadt. Ich will hier bleiben». Das ist ein klares Bekenntnis des Stürmers zum EVZ. Bei seinem Arbeitgeber rennt er damit möglicherweise offene Türen ein, auch wenn sich Kläy wie gewohnt diplomatischer ausdrückt: «Er hat bislang das gezeigt, was wir uns erhofft haben. Er hat einen grossen Stellenwert [für die Mannschaft]. Ich bin über eine weitere Zusammenarbeit nicht abgeneigt.»
Weshalb der EVZ gut daran täte, Kovar an Board zu behalten
Gemäss der "Luzerner Zeitung", woher auch die Zitate stammen, sollen in der aktuellen Nationalmannschaftspause erste Gespräche zwischen Spieler und Club stattgefunden haben. Es gibt gute Gründe, welche für eine Vertragsverlängerung sprechen.
Sein Wert für das Team ist unersetzbar
Als Captain und Leitwolf hat er einen schier unersetzbaren Wert für die Zuger Mannschaft. Er fordert viel von seinem Team, aber auch von sich selbst und stellt sich zu 100 Prozent in den Dienst der Mannschaft. Auch mit seinen 34 Jahren schafft er es immer noch, die Mannschaft mit seinen Aktionen auf dem Eis mitzureissen – eine Fähigkeit, welche in der Zuger Mannschaft in dieser ausgeprägten Form höchstens noch Daniel Vozenilek attestiert werden kann.
Sportlich unersetzbar
Man kann sich nichts anderes als verneigen vor diesem sportlichen Comeback, welches Jan Kovar nach der enttäuschenden Saison 2023/24 aufs Eis gezaubert hat. 5 Tore und 16 Assists in 18 Spielen sind eine deutliche Ansage – Captain Kovy is back! Momentan sammelt er im Schnitt 1.17 Punkte pro Spiel. Zum Vergleich: Als er in der Saison 2020/21 Liga-Topskorer wurde, waren es in der Qualifikation 1.21 Punkte pro Spiel! Es lässt sich also festhalten: Er ist wieder in Top-Form – und fast so gut wie zu meisterlichen Zeiten. Er gehört nach wie vor zu den besten Importspielern in dieser Liga und ist an einem guten Abend vielleicht immer noch der beste Spielmacher der Liga.
Zug braucht Leader und Identifikationsfiguren
Reto Suri (35), Carl Klingberg (33), Raphael Diaz (38), Fabian Schnyder (38) – der EVZ hat in den letzten Jahren viele Identifikationsfiguren verloren. Dazu hat es im Team derzeit – abgesehen von Jan Kovar und Daniel Vozenilek – wenig Leaderfiguren, welche das Team mit ihrer Spielweise mitreissen können. Der EVZ braucht Spielertypen wie es Carl Klingberg war und Jan Kovar immer noch ist. Zudem würde dem Team wohl auch Kontinuität bei den Importspielern guttun, da drei von sieben Importspielern erst auf diese Saison hin neu zum Team gestossen sind.
Wie viele Jahre hat Kovar noch im Tank?
Die grosse Frage ist, wie viele Jahre hat der tschechische Powerstürmer noch im Tank? Auch Sportchef Kläy wird sich dieser Frage stellen müssen. Die realistischste Option ist ein neuer Einjahresvertrag – möglicherweise mit Option. Alles andere würde aufgrund des Alters wenig Sinn ergeben. Es ist ihm zwar zuzutrauen, dass er noch zwei bis drei Jahre auf diesem Niveau spielen kann, aber im Sport weiss man schliesslich dann halt doch nie.
Zug täte gut daran, seinen Captain und Leitwolf für mindestens ein weiteres Jahr an Board zu behalten. Captain Kovy hat eindrucksvoll bewiesen, dass er noch lange nicht am Zenit angelangt ist. Und auch nach insgesamt acht (!) Meistertiteln scheint seine Motivation ungebrochen. In dieser Verfassung kann es sich der Club kaum leisten, freiwillig auf seinen Leitwolf zu verzichten.