Kaprizov, Fiala & Co. - The Wild Thing
Dass Minnesota um die Playoff-Plätze kämpfen würde, konnte man erwarten. Dass sie jedoch eine so herausragende Saison abliefern nicht unbedingt. Das Team nimmt viel Schwung aus den letzten Wochen mit in die Playoffs und hat sich an der Trade Deadline an den richtigen Positionen verstärkt. Das Goalieduo hat Playoff-Erfahrung und sowohl Cam Talbot wie auch der unverwüstliche Marc-André Fleury erfreuen sich einer Topform. Was ausserdem zuversichtlich stimmt: Die formstarken Topskorer und Unterschiedspieler Kirill Kaprizov und Kevin Fiala sowie der nach einer Verletzung zurückkehrende Mats Zuccarello dürfen auf ein starkes Secondary Scoring bauen (Ryan Hartman, Joel Erikson Ek …) wie auch auf junge Stürmer, die in dieser Saison einen grossen Leistungssprung vollzogen haben (zum Beispiel Matt Boldy). Frederick Gaudreau darf man durchaus auch als Wild-Entdeckung der Saison zählen. In der Defensivabteilung sind Jarred Spurgeon, Matt Dumba, Alex Goligoski und Jonas Brodin gesetzt. Wohl auch Dmitry Kulikov und Jacob Middleton oder der sehr zuverlässige Stay-at-Home-Verteidiger Jordie Benn. Was das Team so gefährlich macht in den Playoffs: Sie haben eine ausgesprochen gute Balance im Team zwischen Kreativspielern und fleissigen Mannschaftsspielern. Die Teamchemie wie auch die Kadermischung stimmt - beides sehr wichtig für die Playoffs. Der Kader ist “playoff-affin” - sprich, man kann den kräfteraubenden läuferischen Spielstil durchziehen. Zudem macht man kaum taktische Fehler. Headcoach Dean Evason hat sein Team im Griff. Gegen diese "In your Face"-Mannschaft zu spielen ist kein Vergnügen. Erst recht nicht in den Playoffs.
Pittsburgh Penguins: Mit Playoff- "Savoir Faire"
Totgesagte leben länger, heisst es so schön. Man sprach von einem sanften Neuaufbau bei den Pens, damit die erfahrenen Helden der Vergangenheit entlastet werden. Damit einhergehend war man sich der Gefahr bewusst, für einmal die Playoffs zu verpassen. Der Plan der Integrierung neuer Spieler ist zum Teil auch gelungen mit Evan Rodrigues und John Marino. Aber nach wie vor sind es die playofferfahrenen Cracks, die das Zepter führen. Sid Crosby, erst eben wieder in einer Spielerbefragung zum komplettesten NHL-Profi gewählt, spürt noch einmal einen Leistungsschub - so wie auch Kris Letang. Überaus erstaunlich ist die Leistungskonstanz der Veteranen Jeff Carter und Bryan Rust. Der Vorteil für die Pens: In den Playoffs spielt die Erfahrung im Umgang mit der besonderen Situation eine grosse Rolle. Hier punktet Pittsburgh mit Leadership, viel taktischer Intelligenz und Playoff- "Savoir Faire".
Joël Ch. Wuethrich publiziert wöchentlich Hintergrundberichte über die NHL in der führenden Deutschen Fachpublikation Eishockey News und hat ein ausgezeichnetes Beziehungsnetz in Nordamerika. Seit 1992 ist er Chefredaktor diverser namhafter Publikationen, unter anderem auch war er beim Slapshot sowie beim Top Hockey Chefredakteur und war zudem lange Jahre für den Spengler Cup strategisch in Marketing und PR sowie als Chefredaktor tätig. Joël Ch. Wuethrich leitet seit 1992 hauptberuflich eine crossmedial aufgestellte PR-Agentur und eine Player's Management Agentur (Sportagon), ist Crossmedia-Stratege und HF-Dozent mit Lehrauftrag für Kommunikation und Marketing. Er analysiert seit 30 Jahren als Autor/Chefredakteur in der Schweiz, Deutschland sowie in Kanada die NHL und beobachtet das Eishockeygeschehen weltweit intensiv. Der Familienvater (zwei Kinder) arbeitet in der Schweiz und in Montréal, wo ein grosser Teil seiner Verwandtschaft wohnt.
