Im Tessin haben die Verantwortlichen nach der durchzogen verlaufenen letzten Saison bzw. dem 4. Schlussrang aufgerüstet. Neben dem Startransfer der finnischen Nationalspielerin Michelle Karvinen, der «besten Stürmerin Europas», holte man Nati-Center Evelina Raselli aus Schweden und die 20-jährige Nationalspielerin Noemi Ryhner aus Reinach. Hinzu kam Torhüterin Alexandra Lehmann (CAN/SUI, 20), Andrea Odermatt (JPN/SUI,23) und in Kürze stösst mit Keely Moy (USA/SUI) noch eine weitere Doppelbürgerin dazu. Ergänzt wurde die Transfertätigkeit durch Nathalie Buser (31) und Federica Galtieri (ITA, 23).
Karvinen (5), Ryhner und Raselli (je 3) haben in den bisherigen drei Partien 85 Prozent der 13 Tore geschossen. Die Tessiner Feuerkraft beschränkt sich also mehrheitlich auf wenige, aber aussergewöhnlich talentierte Spielerinnen. Beim ZSC trafen bisher elf verschiedene Torschützinnen 15 Mal ins Tor.
In der Defensive zeigt sich folgendes Bild: Die Zürcherinnen haben – trotz der Absenz der französischen Nationaltorhüterin Caroline Baldin – erst 4 Gegentore kassiert. Bei den Tessinerinnen sind es 10 Treffer.
Trotz aller Statistik ist es in der noch jungen Meisterschaft zu früh um von einem Trend sprechen zu können. Lugano tankte mit dem Sieg in extremis (4 Tore in 7 Minuten) im letzten Drittel gegen Reinach zusätzliches Selbstvertrauen. Die Löwinnen können mit dem Selbstverständnis auftreten, bisher gute Spiele geliefert zu haben. Sie wissen aber auch, was noch verbessert werden muss. Dazu Nationalspielerin Lisa Rüedi nach dem Sieg gegen Bomo-Thun: «Wir müssen noch viel konstanter spielen und unsere Chancen besser ausnutzen.»
Zürich und Lugano haben sich in den letzten Jahren einige epische Duelle geliefert, das könnte sich auch jetzt wiederholen.
Das vorgesehene Spiel vom kommenden Sonntag gegen Reinach wurde verschoben, da bei den Aargauerinnen mehr als die Hälfte des Teams verletzt oder erkrankt ist.