Das Ambrì-Fieber und seine Nebenwirkungen

Ein desaströses Wochenende liegt hinter dem HC Ambri-Piotta. Bei einem Sieg gegen Fribourg hätte man die rote Laterne am Freitag wieder an die Drachen abgeben könen. Hingegen kassierte man sechs Powerplay-Tore und ging mit 0:7 unter. 24 Stunden später ging das letzte Derby zu Hause mit 0:5 verloren. Wenn nicht einmal in einem Derby ein Tor gelingt, muss man sich langsam aber sicher fragen: Wie weiter Ambrì? Die Lage wird prekär.

Von Fabiano Wey

{sitelinkxoff}Seit vergangenen Samstag sind sämtliche Entscheidungen bezüglich Playoffs/Playouts gefallen. In Ambrì war es schon länger klar, dass es auch in diesem Jahr keine Playoffs geben wird. Vielmehr geht und ging es darum zu retten, was zu retten ist. Der Trainerwechsel zu Gordie Dwyer brachte nur kurz mit dem Derbysieg den erhofften Effekt. Seither hat Ambrì in drei Spielen null Punkte geholt und nur zwei Törchen geschossen. Vor allem die hohen zu null Niederlagen gegen Mitkonkurrent Fribourg und im Derby geben arg zu denken. Die Angst vor der ganz grossen Katastrophe ist in die Leventina zurückgekehrt und ist fast grösser denn je.

Der HCAP liegt drei Runden vor Schluss der Regular Season nach Verlustpunkten neun Punkte hinter dem rettenden 10. Platz und ebenfalls nach Verlustpunkten zehn Zähler hinter Kloten zurück. Theoretisch können sie noch 27 Punkte erspielen. Dabei gibt es noch drei Partien gegen den EHC Kloten und zwei gegen die SCL Tigers. Es ist pure Träumerei die 15 Punkte einzurechnen. Sowieso, wenn man das Versagen in einem kapitalen Spiel gegen Fribourg vom vergangenen Freitag vor Augen hält. Auch wenn man gegen Kloten und die Tigers Plus-Punkte, wie ich es mal nennen möchte, holt, ist da immer noch Fribourg, das sich ebenfalls direkt retten möchte. Realistisch gesehen, sieht es momentan sehr stark nach dem Playout-Final Fribourg gegen Ambrì aus. Bei Gottéron ist die Last auf wenigen Schultern verteilt, aber Sprunger, Birner, Cervenka und Rathgeb haben am letzten Freitag gezeigt, dass sie eigentlich exzellente Skorer sind. Aus einem solchen 0:7 wie vom letzten Freitag darf man nicht zu viel lesen, trotzdem liegt die Chance, dass Ambrì diesen allfälligen Final gewinnt bei allerhöchstens 50%.

Geht dieser Final verloren, steht der schwere Gang in die Ligaqualifikation gegen den B-Meister bevor. Fünf Teams haben im Fall der Fälle die Erlaubnis bekommen, aufsteigen zu dürfen. Lest genaueres hier. Langenthal wird sich gegen Thurgau durchsetzen. Aber bei La-Chaux-de-Fonds gegen Visp und Lakers gegen Olten scheidet schon je ein Kandidat aus. Bei Red Ice Martigny und Ajoie spielen die zwei Teams gegeneinander, die eigentlich aufsteigen wollen würden, aber nicht dürfen. Titelverteidiger Ajoie führt in dieser Serie bereits 2:0, dies obwohl sie in der Qualifikation nur auf Rang 6 platziert waren. Es ist also definitiv der Moment gekommen, in welchem man sich als Ambrì-Fan auch beginnt für das Geschehen in der NLB zu interessieren. Nicht, dass man jetzt zwingend davon ausgeht, dass die Biancoblu sicher in die Ligaqualifikation müssen und es dort eine Zitterpartie werden könnte, aber es wäre doch beruhigender, wenn Ajoie wieder Spielverderber spielen würde und es gar nicht zur Ligaqualifikation kommt. Dies wäre definitiv auch für bevorstehende Projekte beim HCAP von Vorteil: Kurzfristig ist dies die Kaderplanung für die kommende Saison und mittelfristig der Bau des neuen Stadions. In diesem Sinne: Hopp Ajoie!!

Das Ambrì-Fieber und seine Nebenwirkungen

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