In den NHL-Playoffs müssen sich einige Spieler, die in der Regular Season jeweils dominieren, erneut ihre Playoff-Identität aufbauen und nun endlich auch da ihre Dominanz ausspielen. Auch jene, die bisher selten oder nie die Gelegenheit hatten, sich zwecks mangelnder Gelegenheiten und Playoff-Teilnahmen als Playoff-Helden zu etablieren, müssen nun zeigen, dass sie auch Playoff-Helden sein können. Wir haben einige dieser Kandidaten herausgesucht – ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Auch Kreativspieler müssen Playoff-Fitness beweisen – physisch und mental
Wenn man an aktuell aktive NHL-Stars denkt, denen der Makel als Playoff-Versager anhaftet, so kommt man schnell auf Auston Matthews und Mitch Marner. Beides ausserordentlich begabte und erfolgreiche Spieler in der Regular Season. Aber regelmässig können sie in den Playoffs nur phasenweise ihre spielerische Dominanz aufbauen. Der Traum aller Fans der Leafs Nation ist ja, dass man in den Playoffs endlich wieder den Conference Final erreichen kann oder sogar den Stanley Cup. Letztmals haben die „Losers since 67“ in den Playoffs 2002 (!) zwei Runden überstanden. Damals mit Akteuren wie Ed Belfour, Owen Nolan, Mats Sundin, Mikael Renberg, Bryan McCabe, Alexander Mogilny, Robert Reichel, Shane Corson, Darcy Tucker, Dimitry Yushkevich, Tie Domi und Co.. Das war damals eine Mannschaft, wie für die Playoffs geschaffen: Mit einem Top-Keeper, mit Superstars und Topskorern, die auch die Playoff-Härte mitbrachten und mit Rollenspielern, die zu den effizientesten der Liga gehörten. Die Kreativspieler brachten also nicht nur eine körperliche und mentale Playoff-Fitness mit, sondern wurden sehr gut unterstützt durch die Komplementärspieler. Diese Playoff-Fitness müssen die talentierten Maple-Leafs-Stars 2024 erst noch über einige Runden beweisen. Es ist mittlerweile für Mitch Marner und Auston Matthews der siebte Anlauf, weit in die Playoffs vorzurücken. Erst einmal – das war letzte Saison – überstanden sie eine Runde. Und dies jeweils immer seit 2016/17 nach überragenden Saisonleistungen zuvor.
Kann Fiala zum Playoff-Schreck werden?
Ein weiterer Spieler, der in den Playoffs bisher nicht immer auf Touren kam, ist Kevin Fiala (L.A. Kings). Teilweise auch aufgrund von Verletzungen, die er während ebendiesen erlitten hatte. Mit Nashville und Minnesota erreichte er zwar ein respektables Playoff-Rendement, aber man erwartet heuer noch etwas mehr von ihm. Denn nun bei den L.A. Kings ist es für den Schweizer Zeit, sich auch als Playoff-Schreck einen Namen zu machen.
Die Topform mit in die Playoffs nehmen
Einige weitere NHL-Stars, die während der regulären Saison dominant auftreten, aber aus anderen Gründen noch nicht in den Playoffs haben überzeugen konnten, hatten noch nicht so oft die Gelegenheit, sich in der Post Season zu beweisen. Dazu gehört beispielsweise Elias Pettersson, der seit 2020 keine Playoffs mehr spielen durfte – dort aber immerhin in 17 Partien satte 18 Punkte skorte. Aber das war das Corona-Playoffjahr - ohne Fans. Für den Schweden ist dies 2024 nun also die NHL-Playoffs-Feuertaufe mit Fans. Genau das Gleiche gilt ausserdem auch für Vancouver’s offensiver Verteidiger-Superstar Quinn Hughes (2020 damals mit 17 Punkten aus 16 Partien). Ein anderer Verteidiger muss seine Topsaison-Form nun auch in den Playoffs mitnehmen: Noah Dobson. Der Verteidiger der NY Islanders performte die Saison seines Lebens (über 70 Skorerpunkte) und hatte bisher erst 2021 wirklich starke Playoffs gezeigt. 2020 war er nur einmal im Einsatz und 2023 erzielte er in sechs Partien überschaubare zwei Assists.
Abschliessend sind da noch jene Goalies zu nennen, die eine herausragende Saison hinter sich haben, in den Playoffs ihren Durchbruch jedoch noch schaffen müssen: Thatcher Demko (Canucks), Stuart Skinner (Oilers), Alexandar Georgiyev (Avalanche), Pjotr Kotschetkow (Hurricanes) und auch die NHL-Veterane Cam Talbot (L.A.) und Igor Shesterkin (Rangers). Letzterer zeigte gute Playoff-Leistungen 2022 (erreichte den Conference Final), wurde in den Playoffs 2023 jedoch vom Rookie-Goalie der New Jersey Devils, Akira Schmid, „outperformed".