National League

Im Interview mit der Berner Zeitung spricht CEO Marc Lüthi über die Finanzen des Vereins und die ehemalige Teamchefin Florence Schelling.

Remo Max Schindler

Laut Lüthi wird der SC Bern diese Saison voraussichtlich mit einem operativen Verlust von 2 bis 2,5 Millionen Franken abschliessen: "Die Lage ist noch nicht existenziell, aber wenn es so weitergeht, wird sie es für all die Clubs, die wie wir nicht von Mäzenen alimentiert werden."

Lüthi macht auch klar, dass es für den SC Bern zwar wichtig ist, eine konkurrenzfähige Mannschaft zu haben ("wir werden nächste Saison auf jeden Fall eine bessere Mannschaft haben"), dass aber die Finanzen oberste Priorität haben müssen, sonst droht eine Rückkehr an den Rand des Konkurses wie 1998.

Lüthi sprach auch über seine vergangenen Fehler und was er daraus gelernt hat: "Die Verpflichtung eines Billigst-Trainers war ein Fehler. In der Retrospektive war auch die Verpflichtung von Florence Schelling ein Fehler. Nicht weil sie eine Frau ist. Sondern weil sie zu jung war, zu wenig Erfahrung hatte und in einer Zeit bei uns war, in der es wahrscheinlich am schwierigsten war, diesen Job zu machen."

Er fügt auch hinzu, dass es grösstenteils nicht Schellings Schuld war, sondern die des Clubs: "Es war unser Fehler. Wir haben die Auswirkungen von Covid unterschätzt und auch die Folgen unserer Sparmassnahmen.." Dennoch sagt er, dass er es beim nächsten Mal anders machen würde: "Die nächste Florence werde ich als Assistentin einstellen. Sie kann sich dann, wie jeder Mann auch, nach oben arbeiten."

( 19. Dezember 2021 | fst )